In Kindergarten und Kita prasseln jeden Tag viele neue Eindrücke auf die Kinder ein. Überall gibt es etwas zu entdecken, Platz zum fantasievollen Spielen und Austausch mit den anderen Gruppenkindern. Bei so viel Trubel brauchen die Kleinen auch eine Rückzugsmöglichkeit, um wieder zur Ruhe zu kommen und die Eindrücke zu verarbeiten. Das kann ein klassischer Ruheraum, eine Kuschelecke oder ein sogenannter Snoezelenraum sein. Durch seine speziellen Licht- und Farbkonzepte vereint mit Fühlelementen regt der Snoezelenraum alle Sinne an und ermöglicht eine entspannte Auszeit. Doch nicht nur die Kinder profitieren von einem Snoezelenraum: Auch die pädagogischen Fachkräfte können sich für Ruhepausen dorthin zurückziehen.
Was steckt hinter der Snoezelen-Idee?
Das Fantasiewort „Snoezelen“ kommt aus dem Niederländischen und vereint die beiden englischen Verben „to snooze“ und „to doze“. Beide bedeuten „dösen“, beziehungsweise „ein Nickerchen machen“. Snoezelenräume sollen ein spezielles Ambiente zur Entspannung und zum Energietanken schaffen. In ihm kann die Aufregung des Alltags verarbeitet werden und Kinder kommen wieder zur Ruhe. Ein Snoezelenraum ist mit besonderen Lichtelementen ausgestattet, hat eine beruhigte Farbgebung und bietet viele bequeme Sitz- und Liegemöglichkeiten wie weiche Kissen, Matratzen und mehr. Bei Wunsch können auch bestimmte Klangelemente zum Einsatz kommen. Gerade für Einrichtungen zur Frühförderung sowie integrative Kindereinrichtungen und Kindergärten eignet sich ein Snoezelenraum.
Idee & Konzept: Den Snoezelenraum in der Kita einrichten
Vor der Einrichtung eines Snoezelenraums sollte geklärt werden, für wen er gedacht ist. Nutzen ihn nur Kinder oder auch Erwachsene, homogene oder gemischte Gruppen? Welche Einschränkungen müssen eventuell mitgedacht werden? Wird der Snoezelenraum nur für Sitzen und Liegen genutzt oder – was ebenfalls möglich ist – für bewegte Aktionen? Dann müssten genügend Bewegungsfreiheit und Umbaumöglichkeiten vorgesehen werden. Damit ein Raum überhaupt für die Einrichtung eines Snoezelenraums geeignet ist, sollte er im Idealfall folgende Kriterien erfüllen:
ruhige Lage: nicht im Eingangs- oder Durchgangsbereich
Schallschutz-Türen und -Fenster
Trittschalldämmung durch Teppich-, Weichboden oder Matten
Verdunkelungsmöglichkeiten wie Fensterfolie, lichtdichte Rollos oder Vorhänge
genug Steckdosen: Anzahl und Lage müssen an die Einrichtung angepasst werden
regulierbare Raumtemperatur
zusätzliche Notfallbeleuchtung
Das darf nicht fehlen: Tipps für den Snoezelenraum
Lichtelemente
Das optische Spiel mit Licht ist eines der zentralen Elemente in Snoezelenräumen. Es können LED-Scheinwerfer oder Farbräder, Wassersäulen, ein Lichtwasserfall, Spiegel zur Lichtreflexion, Lichterhimmel, Lichterketten oder Lichtschläuche zum Einsatz kommen. Die Anzahl der verwendeten Lichtelemente sollte sich immer nach der Raumgröße richten. Denn auf keinen Fall darf der Snoezelenraum überfrachtet sein. Auch sollten die einzelnen Lichtelemente einzeln zuschaltbar sein, damit die Intensität reguliert werden kann. Dazu eignet sich LED-Licht-Technik mit Fernsteuerung besonders gut.
Farbliche Gestaltung
Bei der farblichen Gestaltung eines Snoezelenraums sind eine zurückgenommene Farbigkeit und die Harmonie der Farben wichtig. Die Wände, Decke, der Boden und Polster-Module sowie Boden- und Wandmatten können klassisch weiß oder auch in reduzierten, hellen Farben gestaltet sein. Dabei sollten die Farben im Raum aber nicht zu sehr gemischt werden, da die Kombination zu vieler unterschiedlicher Farben zu einer Reizüberflutung führen kann.
Sitz- und Liegepolster
Bequem sitzen und liegen ist die Devise im Snoezelenraum. Um ihn so gemütlich wie möglich zu machen, eignet sich die Kombination aus verschiedenen Elementen: Sitz- und Liegepolster, Liege-Inseln, Sitzsäcke, ein Wasserbett, Sessel oder Boden- und Wandmatten. Die Anzahl, Position und Höhe richten sich danach, wie und vom wem der Snoezelenraum genutzt wird.